Reisebericht: Unsere Reise nach New York und Florida 2020 mit Corona

Streets of New YorkIn unserem Urlaub im März 2020 führte uns der Weg mal wieder nach New York und Florida. (Lese auch: New York und ich, Reisebericht Orlando 2017) Heute möchte ich darüber schreiben. Und warum ich vom Kundenservice der Lufthansa und expedia enttäuscht bin.

Unser erstes Ziel war New York City. Als wir geflogen sind, gab es in Kalifornien ein paar Fälle und einen Tag vor Abflug wurde der erste Fall im Bundesstaat New York bekannt. Eine Reisewarnung in die USA war noch weit entfernt. Das Wetter hier war die ersten beiden Tage sonnig aber extrem windig. Die zweiten beiden Tage sehr warm bei bis zu 20 Grad. Sehr warm für Anfang März.

Untergekommen sind wir dieses Jahr im Holiday Inn Lower East Side. Die Lower East Side ist zählt nicht wirklich zu den Touristen-Hot-Spots. Hier geht man als New Yorker in Bars oder Clubs. In meinen Augen sieht man hier „das Echte“ New Yorker Leben. Die Lage des Hotels direkt an der Williamsburg Bridge ist sehr gut. Chinatown und Little Italy sind fußläufig zu erreichen. Ebenso ist eine Subway Station direkt davor. Rund um das Hotel sind sehr viele kleine Bäckereien, bei denen man sehr lecker frühstücken kann. Ich kann hier z.B. die Clinton Street Bakery, oder die Broome Street Bakery sehr empfehlen. Generell sollte man auch immer da frühstücken, wo ein NYPD-Auto davor parkt…


Der Beste Burger New Yorks

In diesem Urlaub wollten wir nicht die klassischen Touristen Sachen machen, sondern ein paar neue Dinge sehen. Durch das gute Wetter waren wir viel zu Fuß unterwegs. In Soho gibt es sehr viel Street-Art. Graffiti an vormals hässlichen Hauswänden. Kein Geschmier. Echt tolle Kunst, die die Straßen definitiv aufwerten. Essen waren wir Abends in „The Burgery“. Hier habe ich definitiv den leckersten Burger überhaupt gegessen. Und das zu einem für New Yorker Verhältnisse echt günstigem Preis. The Burgery ist auch thematisch sehr schön eingerichtet. Neben der kleinen Bar sind nur etwa 10 Tische. An den Wänden ist wird das Motto des Bankraubs aufgegriffen und entsprechend sind die Wände bemalt. Im 1. Stock der Burgery ist „Gurfunkel’s“. Diese Bar betritt man durch eine Tresortür. Hier waren wir jedoch nicht.

Am zweiten Tag waren wir in Brooklyn. Hier ist das New York Transit Museum. Das Museum befindet sich innerhalb einer U-Bahn-Station. Man erfährt nicht nur alles über die Geschichte der U-Bahn, vom Bau bis über die verschiedenen Fahrkarten-System, sondern man kann auch in nahezu alle Generationen von U-Bahn-Wagen einsteigen. Das macht für mich dieses Museum definitiv einen Besuch wert! Wenn man in originalen Film- und Foto-Aufnahmen den Bau verfolgt, muss man den Bauarbeitern und Architekten von Damals echt großem Respekt zollen. Für Kinder gibt es zudem sehr viele interaktive Spiele.

New York Transit Museum


Zum NHL-Spiel nach Newark

Von Brooklyn, wo gerade unglaublich viel gebaut und erneuert wird, ging der Weg dann nach einer kurzen Pause im Hotel über die Station im Oculus nach Newark. Dort spielten die New Jersey Devils gegen die St. Louis Blues. Die Devils haben die 10-Game-Winning-Streak der Blues beendet und Cory Schneider war im 4. Spiel nach seinem erneuten „Call-Up“ unglaublich stark und wurde zum Spieler des Spiels. Das Spiel endete 4:2 für die Devils und unsere Plätze auf der Haupttribüne, die uns mein Freund Brandon besorgt hat, waren richtiger Luxus.

Nach dem Spiel begaben wir uns auf einem langen Heimweg. Beim Umsteigen der Path in die Subway war unsere Station wegen Bauarbeiten gesperrt. Leider haben wir den Arbeiter falsch verstanden und sind dann in den falschen Zug eingestiegen. Statt zur Brooklyn Bridge Station sind wir Richtung Brooklyn gefahren. Das viel uns an der nächsten Station gleich auf und wir und mussten dann natürlich die 1 Station zurück. Dann konnten wir endlich in unseren F-Train einsteigen. Unser Ziel: Delancey Street. Was wir nicht wussten. Die Delancey Street hat zwei Eingänge. Der zweite heißt Essex Station. Und so sind wir erneut eine Station zu viel gefahren. Über die Williamsburg Bridge. Und dann natürlich auch wieder die Station zurück. Da die Station auf einer Brücke war mussten wir runter, rüber, neu bezahlen und wieder rauf. Nach 2 Stunden waren wir dann endlich zurück im Hotel. Glücklich und etwas kaputt.

Selfie beim Devils Spiel


Windy City New York

Lombardi's Pizza in New YorkAm dritten, unglaublich windigen Tag führte uns der Weg zu Hudson Yards. Nach ein paar Fotos vor „The Vessel“ ging es aber gleich in die Mall. Es war einfach zu windig. Man hörte den Wind sehr laut durch die Häuserschluchten pfeifen. Danach ging es weiter zu Fuß am Madison Square Garden vorbei zu Broadway. Dort nahm der Wind etwas ab und wir konnten bei einer kurzen Pause die Sonne genießen, ehe es weiter ging zum Rockefeller Center, der 5th Avenue entlang zum Apple Store. Zu Fuß ging es durch die Billionaire’s Row zu unsere U-Bahn-Station zurück Richtung Hotel und zum Abendessen nach Little Italy. Amerikas erste Pizzeria: Lombardi’s Pizza. Auf den ersten Blick ein kleines Restaurant. Bis wir durch das Restaurant an der Küche vorbei durch zwei weitere Räume dann zu unserem Platz geführt wurden haben wir gesehen, dass es doch nicht so klein ist. Das Essen war sehr lecker und kann definitiv auch empfohlen werden!


Den besten Blick auf die Skyline von Manhattan

Empty Sky Memorial Jersey CityAm letzten vollen Tag in New York führte uns der Weg nach Jersey City. Da die Path Station am Wochenende immer gesperrt ist, mussten wir mit der Fähre fahren. Das war zwar nicht geplant, aber trotzdem ein sehr schön. V.a. weil der Wind nicht mehr so schlimm war wie am Vortag. In Jersey City angekommen führte uns der Weg zu Fuß an der Colgate Uhr und am Yachthafen vorbei zum Empty Sky Memorial. Einer Gedenkstätte für den 11. September. Der Weg dorthin war weit und anstrengend. Aber der Ausblick auf die Skyline von Manhattan hat sich definitiv rentiert. Neben dem Memorial gehen auch Boote zu Liberty Island und es befindet sich dort auch das NJ Transit Museum (kostenlos). Umso erstaunlicher, dass es dort keine Snacks zu kaufen gab, auf den wir uns jetzt gefreut haben. Zurück ging es dann nur den halben Weg zu Fuß. Wir nahmen die Light Rail zur Newport Center Mall, wo ein leckeres Orange Chicken von Panda Express auf uns wartete.

Weiter ging es mit der Light Rail nach Hoboken. Hier wurden meine Erwartungen mehr als erfüllt. Man hat von der langen Promenade mit Rasenflächen, Spielplätzen und vielen Sitzmöglichkeiten am Hudson einen tollen Blick auf die Skyline Manhattans. V.a. Hudson Yards kann man von dort aus sehr schön sehen. Aber auch der Gang der Marine View Plaza entlang ist sehr empfehlenswert. Von Hoboken ging es zum Abendessen zurück nach Jersey City zur Cheesecake Factory und einen tollen Sonnenuntergang am Ufer des Hudsons.


Sonnenuntergang in New York


Kobe Bryant Mural in New York


Schlendern auf der Lafayette Street und im Central Park

Die Sonne genießen im Central ParkAm letzten Tag suchten wir noch das Kobe Bryant Mural, das erst ein paar Tage vorher in Chinatown fertig gestellt wurde. Und die Suche hat sich definitiv gelohnt. Sehr farbenprächtig und detailliert! Von dort aus schlenderten wir noch die Lafayette Street etwas hoch, schauten in ein paar Geschäfte und fuhren dann hoch zum Central Park, wo wir das tolle Wetter und die letzten Stunden in New York genossen, ehe es am späten Nachmittag dann vom Flughafen La Guardia mit Delta nach Orlando ging. Ich hatte einen Sitz direkt am Fenster und der Blick auf den sog. Super-Moon war echt toll!


Blick vom Hotel auf den ICON Park OrlandoIn Orlando angekommen ging es um ca. 11 Uhr Abends noch auf einen Burger zu IHOP. Das Wetter dort war im Vergleich zu New York etwas frisch. Das änderte sich aber Gott sei Dank am nächsten Tag, sodass wir die nächsten Tage bestes Wetter hatten. Unser Hotel war direkt am International Drive gegenüber des ICON Parks mit einem schönen Pool. Das Frühstück war sehr ausgiebig und die Zimmer standard. Etwas alt aber sehr sauber.


Shopping in Orlando

Under Armour Shopping in OrlandoAm ersten Tag ging es zum Outlet Shopping und anschließend an den Pool. Nach wie vor kann man wohl nirgends so gut Einkaufen wie in Orlando. Am zweiten Tag schlenderten wir Vormittags ein bisschen durch die Florida Mall und später ging es erneut an den Pool, ehe wir Nachmittags zu Disney Springs aufbrachen. Nach wie vor eine tolle kleine Stadt.

Während wir in New York in den U-Bahnstationen Durchsagen zu Corona bzgl. dem Waschen der Hände hörten, war in Orlando alles normal. Bei Walmart war noch alles verfügbar und lediglich der Desinfektionsmittelspender am Eingang des Supermarkts erinnerte uns daran. Als US-Präsident Trump jedoch einen Einreisestop für Europäer verhängte und auch unser Rückflug davon betroffen war, war diese Thema plötzlich sehr nah. Noch zwei Tage vorher gab es in Florida noch keinen einzigen bestätigten Fall.

An Julias Geburtstag lieferten wir unsere Urlaubsbegleitung Melly und Markus in Cape Canaveral ab und fuhren weiter zum Brevard Zoo. Der Brevard Zoo ist ein toller kleiner Zoo mit vielen Tieren wie Giraffen, Erdhörnchen, Alligatoren oder Kängurus. Obwhol der Park künstlich angelegt ist, merkt man das überhaupt nicht. Mit dem Kajak fuhren wir eine kleine Runde an den Tieren vorbei. Der Guide erzählte uns in einer lustigen Art mehr über die Tiere und den Zoo. Danach durften wir eine Giraffe füttern. Eine interessante Erfahrung, ein so großes Tier so nah zu sehen. Den tollen hießen Tag haben wir Abends noch bei einer Runde Minigolf in Pirate’s Cove ausklingen lassen.

Brevard Zoo Kajaks

Abends verkündeten Disney und Universal, dass sie in 2 Tagen alle Parks schließen. Die NBA, MLB und NLH haben zudem ihren Spielbetrieb abgesagt oder verschoben. So viel auch unser geplantes Spring Training Spiel der Yankees in Tampa ins Wasser.


Weiter nach Cape Coral

Auf unserem Weg zu unserem Mietshaus in Cape Coral fuhren wir im Highlands Hammock State Park vorbei. Da hier aber die Ausschilderung ziemlich schlecht bzw. garnicht vorhanden war, sind wir nach einem kurzen Spaziergang aber schnell wieder weiter. Der Park lag ziemlich mittig auf unserer über 4 stündigen Fahrt optimal für eine kleine Pause.

In Cape Coral haben wir den Tag am Pool ausklingen lassen. Abends bei Target war auch, wie in Deutschland das Toilettenpapier und die Konserven ausverkauft. Ebenso hat man in den Medizinregalen schon gemerkt, dass vieles fehlt.

Am nächsten Tag versuchten wir dann unser Glück in der Lufthansa Hotline. Leider ohne Erfolg. Mit Verweis auf das hohe Anruferaufkommen wurden wir jeweils nach einigen Minuten aus der Leitung geworfen. Ebenso könnte man einfach online umbuchen. Das war jedoch bei uns nicht möglich. Der wurde kommentarlos aus der Lufthansa-App gelöscht. Ebenso konnte ich online nicht mehr darauf zugreifen. Also haben wir bei Expedia angerufen und um halb 12 Uhr Abends deutscher Zeit auch nach 2 Stunden Warteschleife jemanden erreicht. Die Dame sagte mir dann zuerst, dass ich keinen Rückflug gebucht hätte. Als sie ihn dann aber doch gefunden hat, meinte sie, dass sie den Flug umbucht und ich am nächsten Tag eine E-mail erhalten würde.

Unser Haus in Cape Coral

Ein kurzer Ausflug zu Four Mile Cove Ecological Preserve war zwar schön, aber aufgrund des niedrigen Wasserspiegels hat man leider nahezu keine Tiere gesehen. Somit haben wir auch diesen Tag wieder am Pool verbracht. Abends wurde gegrillt. Der Garten des Hauses war mit kleiner Outdoor-Bar und vielen Sitzmöglichkeiten wirklich super ausgestattet.

Es folgte Mellys Geburtstag und ein kleiner Shopping-Ausflug zu Miromar Outlets in Fort Myers. Am Tag zuvor hatten schon viele große Ketten wie Nike, Starbucks, etc. bekannt gegeben, dass sie ihre Läden zum Schutz ihrer Mitarbeiter in den nächsten Tagen schließen würden. Das hat man auch im Outlet gemerkt. Es waren schon einige wenige Läden wie z.B. Nike oder Under Armour geschlossen. Und das ganze Outlet war wie ausgestorben. Trotzdem hatten wir einen schönen Tag und haben auch diesen Geburtstag mit einer Runde Minigolf und Essen bei Outback ausklingen lassen, ehe unser Trip weiter nach Tampa ging.

Unser Haus in Tampa

Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Stop in Historic Venice für einen Spaziergang. Mehr konnten wir dann leider auch nicht mehr machen. Alles war dann schon geschlossen. Sogar State Parks. So haben wir in Tampa die Tage nur am Pool verbracht. Das Haus war größer als erwartet und man konnte eigentlich nur zwei Sachen bemängeln: Es gab keine Liegestühle und das Wasser des Pools war einen Ticken zu kalt. Vor dem Haus stand ein rießengroßer alter Baum. Die Wohngegend war abgeschieden von der Straße und deswegen auch schön ruhig.


Warten warten warten

Nachdem ich auf die E-Mail von Expedia immer noch gewartet habe, versuchten wir nochmals unser Glück. Zuerst bei Lufthansa direkt, aber auch nach wie vor kam man hier nicht durch. Als warteten wir wieder sehr sehr lange in der Warteschleife von Expedia. Die heutige Dame (die übrigens sehr sehr nett war) sagte mir dann, dass sie keinen Anruf von mir nachvollziehen konnte und wir deswegen natürlich auch nichts erhalten haben. Sie würde mich gerne umbuchen, aufgrund der aktuellen Situation darf sie das aber nicht. Es gibt eine Notfall-Abteilung, die sich jetzt darum kümmert. Sie würde meine Daten weitergeben. Wir vereinbarten einen Rückruf für den nächsten Tag ab 8 Uhr. Dafür erhielt ich dieses Mal sogar eine Bestätigung per email.

Da es passieren hätte können, dass wir nach dem Anruf gleich aufbrechen müssen, haben wir natürlich jetzt schonmal unsere Koffer weitestgehend gepackt. Sind alle früh aufgestanden, und haben auf den Anruf gewartet. Doch der kam nicht. Gut, sie sagte „Ab 8 Uhr“, aber dann war es 14 Uhr und wir waren schon kurz und dran nach Tampa zum Flughafen zu fahren. Da eine eigene Buchung natürlich dann die Frage der Kostenübernahme aufgeworfen hätte, war das für uns die letzte Option. Doch dann kam unser Freund Steve ins Spiel. Er arbeitet am Flughafen München. Warum sind wir da nicht früher drauf gekommen?! Wir haben ihn kontaktiert. Er hat Urlaub und kümmert sich. Also mussten wir wieder warten. Nach weiteren zwei Stunden hatten wir dann einen Rückflug für den nächsten Tag: Orlando > Newark > Stockholm > München. Auch bis heute, 3 Wochen später kam weder ein Anruf, noch eine E-Mail von Expedia bei mir an. Ob ich noch einmal über diese Plattform buche, ist ehr unwahrscheinlich. Auch deswegen: Zahlen millionen Expedia Kunden zu viel?


Gratis Pizza von Dominos

Gratis Pizza von Dominos

Am letzten Tag waren wir auch nochmals bei Target und Walmart. Hier waren reihenweise die Gänge der Regale leer. Toilettenpapier, Konserven, Orangensaft, Milch, Medizin, Brot/Burger Buns, Toast, Fleisch. In diesen Tagen schnell was einkaufen, um Abends zu grillen, wäre echt schwierig geworden. So haben wir uns eine Pizza bei Dominos bestellt. Durch einen Fehler mussten wir diese selbst abholen und bekamen sie dann gratis. Eine kleine Entschädigung für den Stress mit dem Rückflug.

Zusammengefasst hatten wir einen schönen Urlaub. V.a. in New York konnten wir die Zeit und das schöne Wetter genießen. In Florida hatten wir zwei tolle Häuser aber leider auch immer die Anspannung bezüglich des Rückflugs im Rücken. Die Gedanken rund um die Schließung unseres Fitnessstudios in Regensburg möchte ich hier erst garnicht mit aufnehmen…

Pooltime