Passivhaus heizen – Haus ohne Heizung

WarmwasserkesselIst es nicht erstaunlich, dass es ein Haus ohne Heizung geben kann. Und ich rede nicht über ein Haus in Kalifornien sondern in Deutschland. Aber wie kann man ein Passivhaus heizen? Wie ich in meinem letzten Beitrag (Passivhaus Erfahrungsbericht) geschrieben habe, wohnen wir nun schon 8 Monate in einem Passivhaus. Da der Winter jetzt unmittelbar vor der Türe steht, muss ich mich also doch mal etwas näher damit auseinander setzen, wie ich mein Passivhaus heizen kann.

Wann muss man im Passivhaus heizen?

Wie ich ja im letzten Blog-Eintrag schon erwähnt habe, ist bei Sonnenschein kein zusätzliches Heizen nötig. Sogar bei Temperaturen unter 0°C ist es an einem sonnigen Wintertag drinnen sehr angenehm warm. Richtig „interessant“ wird es also erst, wenn es wie hier in Regensburg im Herbst sehr oft und lange neblig ist, oder die Sonne mal mehrere Tage oder sogar Wochen nicht zu sehen ist. Dann muss man ein Passivhaus heizen. Aber wie?




 

So kann man ein Passivhaus heizen

Ganz ohne Heizung kommt man also selbst in einem Passivhaus nicht aus. Aber wie kann man bzw. muss man nun in einem Passivhaus heizen? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das zentrale Heizsystem ist definitiv die Lüftungsanlage. Diese verteilt nicht nur frische Luft im Haus, sie verteilt auch die Warme Luft aus wärmeren Räumen (z.B. vom Kochen in der Küche) im Haus. Sie ist auch an den Warmwasserkessel angeschlossen, der bei uns durch Solar-Panels am Dach beheizt wird. Die Wärme wird somit gespeichert und kann nicht nur für eine Warme Dusche verwendet werden. Zusätzlich hat die Lüftungsanlage zum Passivhaus heizen auch ein System zur Wärmerückgewinnung. In einfachen Worten heißt das, dass bestehende (schlechte) Luft aus dem Haus wieder verwendet wird.

Mit einem Ofen das Passivhaus heizen

Ofen im PassivhausWir haben im Wohnbereich einen wunderschönen Ofen. Seit über 8 Monaten ein schönes Deko-Stück, das bisher nur bei der Installation in Betrieb war. Dieser Ofen ist ebenfalls an die Lüftungsanlage und den Warmwasserkessel angeschlossen. Somit wird die Wärme nicht nur in den Raum abgegeben, sondern auch das Wasser beheizt, was wiederum wie schon erwähnt als Wärmequelle genutzt wird. Die Türen im Wohnbereich sind zusätzlich deckenhoch, damit die warme Luft auch direkt nach oben – in die oberen Räume gelangen kann. Andererseits könnte es zu einem Wärmestau kommen, was man natürlich nicht möchte. Eine weitere Wärmequelle und die wohl einzige „richtige“ Heizung in unserem Passivhaus sind Platten mit kleinen Wasserrohren in der Wand des Bades. Durch diese wird warmes Wasser geleitet. Gesteuert wird das ganze über ein Thermostat. Ebenso kann man bei der Lüftungsanlage direkt einstellen, ab welcher Raumtemperatur geheizt werden soll. Zu aller letzt kann  man zusätzlich auch noch mit Strom ein Passivhaus heizen. In diesem Fall wird das warme Wasser über die Steckdose erhitzt. Bei den derzeitigen Strompreisen ist das allerdings die wohl schlechteste Idee ein Passivhaus zu heizen.




Von: Markus Himmelstoß

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